Am Sonntagmorgen bringe ich die restlichen aussortierten Bücher zum Bücherschrank. Ich warte, während eine ältere Dame sich Bücher aussucht. Sie grüßt sehr freundlich, und wir wechseln ein paar Worte. Dann sortiere ich meine Bücher ein. Später sehe ich eine Ankündigung, dass auf dem Platz ein größerer, „offizieller“ Tauschschrank aufgestellt werden soll. Eine gute Idee, denn die ausrangierte Telefonzelle, die wir zur Zeit nutzen, platzt aus allen Nähten.
Auf dem Weg sehe ich, dass die Forsythie neben der Tankstelle blüht. Der Flieder wurde leider, wie auch der Schlehenbusch am See, abgeholzt.
Gänse fliegen, und die Krähen, die ich für die heimlichen Herrscherinnen des Viertels halte, krächzen laut. An einem Gedenkstein mit vier Namen stehen Tulpen. Anderswo hat die Menschheit die Abfälle der letzten Nacht liegen lassen. Jemand muss mehrere Beutel Orangen in der Straße verteilt haben. Warum tut man so etwas? Ich hoffe, die Krähen mögen Orangen. Oder ein Bettler braucht ein paar Vitamine und liest die besseren Früchte auf. Denen, die nicht betteln müssen, scheint es immer noch zu gut zu gehen. Vielleicht ist es aber auch ganz anders, vielleicht sind die Orangen einem schlecht beladenen LKW von der Ladefläche gefallen.