05.07.2021

Nach fast eineinhalb Jahren im Home Office komme ich auf den Gedanken, mein (kaltes) Mittagessen schon morgens vorzubereiten. Bei einer Mittagspause von nur 30 Minuten, die ich peinlich genau einhalte, sollten nicht 10 Minuten für die Zubereitung des Mittagessen verschwendet werden. Da es warm ist, koche ich den Kaffee schon im Voraus und lasse ihn abkühlen.

Vor der Arbeit nehme ich Wäsche ab, wasche Wäsche, hänge Wäsche auf und putze die Küche.

Zu Arbeitsbeginn erst einmal eine Panikattacke, weil das Telefon in der Realität doch nicht so funktioniert wie getestet. Ich finde den Fehler aber überraschend schnell und kann telefonieren. Das ist gut, denn es kommen sehr viele Anrufe herein.

Auch der Chef ruft an und teilt mit, dass er jetzt sechs Monate lang in ein Projekt eingebunden ist und in dieser Zeit keine Chef-Dinge tun wird. Einen Teil seiner Aufgaben übernimmt eine relativ neue Kollegin, aber man hat ihr weder fachliche noch disziplinarische Verantwortung übertragen.

Ich erfahre, dass wir in der nächsten Zeit peu á peu ins Büro zurückkehren sollen. Mein erster Bürotag ist an diesem Freitag. Außerdem „haben wir die Erlaubnis“ diesen Samstag „freiwillig“ zu arbeiten. Ich glaube aber, ich werde von dieser Erlaubnis keinen Gebrauch machen. Aus Gründen.

Und aus gegebenem Anlass: Pío Leyva, Pío Mentiroso

20.05.2021

Weiter im Tagebuchblogtrott.

Das Notebook läuft nach dem letzten Update wieder geräuschlos und zuverlässig. Der Hersteller warnt mich jedoch monatlich, dass es für die alte Kiste keine Ersatzteile mehr geben wird, falls sie kaputtgeht. Ein vergleichbares Modell dieses Herstellers ist heute sehr viel teurer. Ich setze auf meinen Computer-Hexenmeister, der bisher alles wieder hingekriegt hat.

Eine Übersetzerin leitet den anonymisierten Briefwechsel zwischen einem Übersetzungsbüro und einem Übersetzer weiter. Ich möchte nicht viel dazu sagen, bin aber im Nachhinein froh, dass ich schon vor Jahren den Nebenberuf zum Hauptberuf gemacht habe. Das Übersetzen fehlt mir (aber nicht zu diesen Bedingungen).

Zwei Kolleginnen bezeichnen das Getue einer Dritten als „die Südzucker-Show“, wobei sie statt „Südzucker“ den echten Namen der Kollegin nennen, was ich hier aus Gründen der Diskretion nicht kann.

Wegen der Anfrage einer anderen Abteilung frage ich den Chef um Rat, erhalte aber keine Antwort, mit der ich etwas anfangen kann. Ich werde eine Nacht darüber schlafen und dann selbst entscheiden müssen.