Auf Twitter diskutiere ich, ob ein Jude sich antisemitisch äußern kann. Später ärgere ich mich über mich selbst, weil ich mich zum 180. Mal auf eine solche Diskussion eingelassen habe, in der es der Gegenseite üblicherweise nur darum geht, eine Person in Misskredit zu bringen. Dazu ist dann wohl jedes Mittel recht.
Eine chronische Hautkrankheit scheint sich nach Jahren zu bessern. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben.
Die Pandemie ist noch nicht vorbei, aber sie fühlt sich anders an, seit ich doppelt geimpft bin. Selbstverständlich beachte ich weiterhin sämtliche Vorsichtsmaßnahmen und treffe nur wenige Menschen.
In der Firma finden „Optimierungsgespräche“ statt. Wir sollen sagen, was uns in der fast vergangenen Saison nicht gepasst hat. Es läuft darauf hinaus, dass besprochen wird, wer unter den Kolleg*innen doof ist. Ich bin anscheinend doof, aber ich bin nicht die einzige. Generell sind kompetent und selbstbewusst wirkende Frauen doof. Ich erfahre, dass die tonangebende Clique eine geschlossene WhatsApp-Gruppe gegründet hat, in der man auf bösartigste Weise über die Interims-Chefin herzieht. Ich mag sie ja auch nicht, finde aber äußerst niederträchtig, was mir zu dem Thema hinterbracht wird. Ich äußere mich ehrlich und auch selbstkritisch zu verschiedenen Themen und ärgere mich danach wieder einmal über mich selbst. Aufrichtigkeit verfängt in dieser Umgebung nicht. Was ich falsch mache, sagt man mir nicht.
Mit Yasir rede ich über Wahlen, Demokratie und über seine Vorstellung von einer islamisch geprägten Regierung. (Es fällt mir zugegebenermaßen schwer, bei diesem Thema offen zu sein und zu bleiben.)