Ein russischer Soldat soll einen ukrainischen Kriegsgefangenen kastriert haben. Perversion eines einzelnen oder Teil einer Strategie, die Angst und Schrecken erzeugen soll?
Freundin P möchte nicht, dass ich den russischen Soldaten als „irre“ oder „verrückt“ bezeichne und ihn somit in die Nähe eines psychisch Kranken rücke. Abgesehen davon, dass ich nichts über den Geisteszustand des russischen Soldaten weiß: ein Mensch, der in der Lage ist, so etwas zu tun, muss meines Erachtens in moralischer Hinsicht in die Irre gegangen oder meinetwegen vom Platz verrückt worden sein. Anderenfalls müsste man annehmen, er sei einfach abgrundtief böse (und so etwas will ich von keinem Menschen annehmen). Aber natürlich hat P Recht: man darf Grausamkeit nicht mit psychischer Krankheit gleichsetzen.
Freund B hat wieder Arbeit. Er arbeitet für das afghanische Innenministerium, was auch schon wieder egal ist, weil man – ganz gleich, was man tut – in Kabul derzeit nicht an den Taliban vorbei leben kann. Sein Gehalt soll 7000 AFN, umgerechnet gut 75 Euro, im Monat betragen. Wenn er es denn bekommt, denn zunächst muss er ohne Lohn arbeiten. Eine Mahlzeit am Tag spendiert der Arbeitgeber; die Mahlzeit besteht aus Reis und nichts sonst. Übrigens scheinen die Mitglieder der afghanischen Regierung selbst nicht am Hungertuch zu nagen. Die Herren sehen recht wohlgenährt aus.
In eigener Sache: ich lese zur Zeit weniger Blogs, deshalb gibt es vorerst keine Blogroll mehr. Es liegt nicht an Ihnen, es liegt daran, dass mir die vielen Stimmen einfach zur viel werden. Das passiert mir gelegentlich.